Wer ist eigentlich…
… diese Seriva?
In der Anonymität des Internets ist es manchmal schwer zu erkennen, wer hinter einem bestimmten Pseudonym steckt, daher erzähle ich hier mal ein bisschen über mich:
Mein Name ist Sabrina Schleip, geb. 1986 im schönen NRW. Genauer gesagt in Brühl, das ist die nette Stadt mit dem Freizeitpark, in der Nähe von Köln. So richtig weggekommen bin ich hier nie. Ich wohne zwar mittlerweile nicht mehr in meiner Geburtsstadt, aber wenn ich die Sieben-Meilen-Stiefel anziehe, brauche ich keine fünf Schritte um wieder dort anzukommen.
Die Terraristik hat in meinem Leben tatsächlich erst spät Platz gefunden. Ich war 19, als mein damaliger Freund mit mir in einen Reptilienladen ging, weil er sich für Echsen aus dem Schaufenster interessierte. An dem Tag verlor ich mein Herz an eine kleine Kornnatter, die ihre Nase an der Scheibe platt drückte und mit diesen großen Knopfaugen einfach zu niedlich war. Mit einem Buch im Gepäck ging es erstmal in den Urlaub. Nach dem Urlaub leistete ich zu Hause etwas Überzeugungsarbeit und dann durfte die erste kleine Schlange einziehen. Eine amelanistische Kornnatter, getauft "Lord Cream" oder auch "Lordchen".
Lordchen war neugierig, aktiv und sehr pflegeleicht. Schnell kam der Wunsch auf, noch eine zweite zu halten und ich verliebte mich erneut: In Bloodreds. So richtig schöne, einfarbig dunkelrote Tiere. Im Zooladen "meines Vertrauens" wurde ich recht schnell enttäuscht, da er diese Variante als unerschwinglich abtat und mir eher zu einem wildfarbenen Tier riet, das er gerade da hatte. Nein, ich wollte eine Bloodred! So kam ich dann mit der Hobbyzucht-"Szene" in Kontakt und staunte nicht schlecht, welche Vielfalt dort mittlerweile für akzeptable Preise erhältlich war. Und natürlich fand ich auch einen Bloodred. "Sir Chilli" oder kurz nur "Chilli", ein Bloodred het Amel, zog im Sommer 2006 ein. Ein Männchen, da ich keine Nachkommen plante.
Je mehr ich mich jedoch in das Thema "Farbzucht" einarbeitete, desto mehr fand ich Gefallen an dem Ganzen. Ich war in Foren aktiv und las mich in die Themen der Züchter ein, welche über ihre Nachzuchten berichteten. Ich knüpfte Kontakte und noch im selben Jahr zog das erste Weibchen ein. Eine traumhaft schöne Pewter, meine "Lady Silver". Ein Jahr später kam noch eine Dame dazu: Passend für Chilli, eine Bloodred het Amel "Madame Nova".
Nun hieß es warten und die Tiere groß werden lassen. Die erste Verpaarung war frühestens 2009 geplant, also noch genug Zeit um sich vorzubereiten und bei anderen Züchtern mal über die Schulter zu gucken. Ich bekam von einer Freundin im Herbst 2008 ein weiteres Weibchen für Chilli. "Gina", eine adulte Wildfarbene het Amel, Bloodred. Dann kam 2009 und alles lief ein bisschen anders als geplant.
Chilli wurde mit Gina und Lady vergesellschaftet und ich freute mich über die ersten Paarungen und die immer rundlicher werdenden Damen. Das erste Gelege fand ich dann jedoch unerwartet in einem anderen Terrarium. Mein "Lord" war wohl auch eine "Lady" und hatte mir stolze 21 befruchtete Eier in die Wetbox gelegt. Ich war überrascht. Als Vater kam nur Chilli in Frage, denn er hatte bis vor Kurzem ja noch bei seinem Mitbewohner - sorry, seiner Mitbewohnerin - gelebt.
Leider lief bei den anderen beiden nicht alles so glatt. Lady legte problemlos ein gutes Gelege, aber Gina erlitt eine Legenot, welche nur operativ behoben werden konnte. Ich sammelte also eine Menge Erfahrungen im Turbomodus und wäre ohne Unterstützung erfahrener Halter-Freunde absolut überfordert gewesen. So haben es aber alle Tiere gut überstanden und ich hatte 42 Eier im Inkubator.
Während der Inkubationszeit informierte ich mich weiter. "Lord" war so orange, dass sie keine normale Amelanistic sein konnte, sondern ziemlich deutlich eine Creamsicle war. Somit ein Hybrid. Ich wollte keine 21 weiteren (und dazu noch ausgekreuzten) Hybriden züchten und fasste für mein allererstes Gelege den Entschluss, es auszubrüten und die Jungtiere an einen Bekannten weiterzugeben, der selbst in diesem Jahr Kobra-Nachzuchten erwartete. Der Schlupf lief gut, bis auf das letzte Tier, welches mit einem offenen Rücken schlüpfte. Die Kleinen waren sehr wuselig und für mich was Besonderes, aber ich habe keins davon behalten. Umso größer war dann die Freude, als der Schlupf der anderen beiden (geplanten und gewollten) Gelege begann.
Und das ist das Gefühl, was mich bis heute nicht mehr losgelassen hat. So ist mit den Jahren aus einer kleinen Zuchtgruppe mit einer Handvoll Tieren inzwischen ein ganz ordentlicher Bestand entstanden, aus dem schon tolle Nachzuchten hervorgegangen sind. Weitere Arten kamen im Laufe der Zeit hinzu, aber den Kornnattern bin ich immer treu geblieben.
Seit mittlerweile über 15 Jahren.